Internationale Beziehungen der Universität: Richtung nicht erkennbar
Internationale Beziehungen der Universität: Richtung nicht erkennbar
Seit vier Jahren wird in der Bundesrepublik die mangelnde Internationalität der deutschen Universitäten, vor allem die zu geringe Anzahl ausländischer Studierender, sowie die Notwendigkeit, den europäischen Integrationsprozess mittels Kooperationen voranzutreiben, diskutiert. Anlass genug für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, über eine Kleine Anfrage (Drs.15/424) an den Senat nachzuhaken, was an der Universität Bremen bisher dafür getan wurde. Die Antwort des Senats auf den Punkt gebracht lautet: Vieles, aber bislang ohne Konzept - das Konzept beginne man sich gerade auszudenken. Die Antwort macht außerdem deutlich, dass an der Universität keine Vorstellung davon existiert, in welchen Regionen der Welt sie gezielt für das Bremer Studienangebot werben will. Immerhin ist dafür jetzt ein Arbeitskreis eingesetzt worden.
Hermann Kuhn, wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion: "Der Senat ist nicht auf der Höhe der Zeit. Die bisherigen Aktivitäten - es sind in den letzten 5 Jahren zahlreiche neue Kooperationen eingegangen worden - haben den Charakter eines Sammelsuriums. Eine Richtung ist nicht erkennbar."
Für das geistige Zusammenwachsen im Haus Europa müssen nach Meinung der Grünen Studierende ausgebildet werden, die auch im europäischen Rahmen denken lernen. Vorraussetzung dafür ist, dass sich die Wissenschaften einer europäischen Kooperation zuwenden. Die Antwort des Senats sagt aber, dass sich die Universität Bremen nicht an einer europäischen Hochschulinitiative beteiligen will. Unter den frisch festgelegten "Schlüsselpartnerschaften" sucht man vergeblich nach EU-Länder: Außer den Niederlanden mit Groningen gibt es keine.