Global denken - lokal versagen
Global denken - lokal versagen
"Global denken - lokal versagen" unter diesem Motto sieht die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Mathes Bremens Beitrag zur europäischen Konferenz "Mobilität - neu entdecken", die morgen in der Hansestadt zu Ende geht. "Der Senat hat zahlreiche interessante Gäste nach Bremen eingeladen, um über "nachhaltige Mobilität" zu diskutieren. Erfahrungsgemäß werden die bei der Konferenz vorgestellten zahlreichen guten Ideen nach der morgigen Abschluss-Pressekonferenz schnell in den Schubladen verschwinden," vermutet die umweltpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion. "Wenn es konkret wird, räumt der Senat dem Auto Vorrang ein. Erinnert sei nur an die Georg-Bitter-Trasse, die Ausweitung des Concordiatunnels und die massiven Einsparungen bei der BSAG. Demgegenüber verschiebt der Senat seit Monaten die Entscheidung darüber, wie der lokale Agenda 21-Prozess in Bremen weiter organisiert und finanziert werden soll."
An der morgigen Pressekonferenz mit Senatorin Wischer soll auch der Präsident der Car-Free-Cities, Leoluca Orlando, teilnehmen. Ein zentrales Projekt dieser Städtegemeinschaft ist der Autofreie Aktionstag in Europa. Kommentar von Karin Mathes: "Bremen wird sich an dem Aktionstag nicht beteiligen - ein Trauerspiel. Es wäre eine gute Gelegenheit, Bremen neu zu erleben und ein ungewohntes Stadtgefühl ohne die üblichen Lärm- und Abgasbelastungen zu bekommen. Wie der Senat seinen internationalen Gästen diese Weigerung plausibel machen will, ist mir schleierhaft. Die angekündigten Expo-Besuchermassen in Bremen sind selbst mit der Lupe nicht zu finden. Das zentrale Argument der Großen Koalition ist hinfällig."