Erleichtert neues Gesetz Wege aus der Schuldenfalle?
Erleichtert neues Gesetz Wege aus der Schuldenfalle?
Allein in Bremen sind 24.000 Haushalte überschuldet. Durch das neue Insolvenzrecht sollten überschuldete Personen bessere Chancen bekommen, der Schuldenfalle zu entkommen. Das Gesetz ermöglich Privatpersonen unter bestimmten Voraussetzungen, Konkurs anzumelden - nach einer Übergangsfrist wären sie dann schuldenfrei. Die damit verbundenen Verfahren haben sich in der Praxis als langwierig und kompliziert herausgestellt. Die für die Arbeit in Schuldnerberatungsstellen vom Sozialressort gezahlten Einzelfall-Pauschalen reichen vorne und hinten nicht. Einige Beratungsstellen müssen trotz riesigen Bedarfs schließen, andere sind in ihrer Existenz bedroht. In Berlin wurde deshalb die Einzelfall-Pauschale abgeschafft.
Über Probleme bei der Umsetzung des Insolvenzrechts und Lösungsvorschläge will die grüne Bürgerschaftsfraktion mit Fachleuten im Rahmen einer öffentlichen Anhörung am kommenden Freitag, 31. März 2000 von 15 bis 18 Uhr in der Bürgerschaft, Raum I, diskutieren (Referenten: Ulf Groth, Förderverein Schuldenberatung Bremen; Wolfgang Münzner, stellvertr. Vorsitzender der LAG Schuldnerberatung Berlin, Heinrich Schnitger, Richter am Amtsgericht Bremen, Anja Stache vom Verein bremische Straffälligenbetreuung und Dieter Wienstroer vom Sozialressort). Die Veranstaltung wird von Karoline Linnert, sozialpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, moderiert.