Rote Karte gegen Männergewalt. Grüne fordern verbindliches Fortbildungsprogramm für alle Polizisten
Rote Karte gegen Männergewalt. Grüne fordern verbindliches Fortbildungsprogramm für alle Polizisten
"Die gestern vorgestellte Kampagne gegen Männergewalt ist ein positives Signal. Prügelnde Ehemänner müssen spüren, dass sie gesellschaftlich geächtet werden und ihre Gewalttätigkeit Folgen hat", lobt die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Doris Hoch die Aktion der Landesfrauenbauftragten. Der notwendigen Sensibilisierung der Öffentlichkeit müssen nach Ansicht der Grünen aber auch Taten folgen: "Die vom Senat zugesagte Unterstützung muss praktische Konsequenzen haben. Dazu gehört auch eine entsprechende Änderung des Polizeigesetzes, damit prügelnden Ehegatten Hausverbot erteilt werden kann. Ich erwarte, dass der bereits angekündigte Koalitionsantrag jetzt auch ins Parlament eingebracht wird. Es wäre beschämend, wenn die CDU weiter mauert. Die Politik steht in der Pflicht, die betroffenen Frauen und Kinder besser zu schützen und entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen." Die frauenpolitische Sprecherin der grünen Fraktion kündigte an, einen eigenen Antrag einzubringen, falls die Große Koalition trotz gegenteiliger Ankündigung sich dazu nicht in der Lage sieht.
Die Grünen fordern neben einer Änderung des Polizeigesetzes ein verbindliches Fortbildungsprogramm zum Thema Beziehungsgewalt für alle Bremer Polizisten. "Es ist gut, dass alle Berufsanfänger entsprechend geschult werden, reicht aber nicht aus. Auch altgediente Polizeibeamte müssen für dieses Theam sensibilisiert werden, wie sie sich im Ernstfall verhalten sollen." Die Grünen fordern den Innensenator auf, ein verbindliches Fortbildungsprogramm durchzuführen. "Das könnten in zwei bis drei Jahren alle Polizisten durchlaufen haben."