Kindertagesheimgutachten: Organisationsverbesserungen ja - aber keine Standardabsenkungen
Kindertagesheimgutachten: Organisationsverbesserungen ja - aber keine Standardabsenkungen
"Das jetzt vorgelegte Gutachten zur Neuorganisation der bremischen Kindertagesheime offenbart große Organisationsdefizite", erklärt Helga Trüpel, Fraktionssprecherin der Grünen.
Es ist richtig, den einzelnen Kindertagesheimen ein eigenes Konto zu genehmigen, mit dem sie schnell und unbürokratisch Reparaturen veranlassen können, daß es endlich Anreize zum Energiesparen gibt und die Kostentransparenz endlich gewährleistet ist.
Die grüne Bürgerschaftsfraktion verwahrt sich allerdings gegen Standardabsenkungen wie die Verkleinerung der Fläche pro Kind und gegen Maßnahmen, die generell die Essensversorgung an Dritte geben. Das schafft wiederum neue Transportkosten und verstößt gegen den Ansatz der "Kita-Küche auf kurzen Wegen", die die Direktvermarktung von Produkten aus der Region für die Region in den Kindertagesheimen vorsieht.
Generell erneuern die Grünen ihre Kritik, daß politisch endlich geklärt werden muß, wie die Rahmenbedingungen für eine bedarfsorientierte und qualitätssichernde Kinderbetreuung in Bremen aussehen sollen.Deswegen muß schnellstens die Diskussion über das seit dem 1.1.99 überfällige Kindertagesbetreuungsgesetz unter Beteiligung von Fachöffentlichkeit und Betroffenen fortgesetzt werden. Es muß dringend entschieden werden, ob der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz wie bisher nur vier Stunden Betreuung umfaßt oder wie von Eltern und Grünen gefordert sechs Stunden einschließlich Mittagessen.
Erst vor diesem Hintergrund kann das Gutachten angemessen beurteilt werden.