Bebauung in Brokhuchting ist eine skandalöse Augenwischerei
Bebauung in Brokhuchting ist eine skandalöse Augenwischerei
Drei Tage vor der Wahl soll die Deputation für Umweltschutz den Landschaftsschutz für Brokhuchting aufheben, die Festlegung als Überschwemmungsfläche außer Kraft setzen und die Änderung des Landschaftsprogramms beschließen.
Lisa Wargalla, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion: "Es ist ein Skandal, daß für die Spekulationsgeschäfte eines altgedienten CDU-Mitglieds mit undemokratischen Mitteln und Verfahrensmauscheleien versucht wird, noch vor der Wahl Pflöcke einzuschlagen. Der Bausenator hat keine Einwände und Bedenken gelten lassen, und die Alternativ-Vorschläge des Beirats Huchting ignoriert."
Nicht einmal die technische Anleitung für Lärm, die 35 dB(A) für Wohngebiete vorschreibt, wird eingehalten. Trotz Lärmschutzwall vor der Bahn müssen die Häuslebauer mit 53 dB (A) für die Nacht rechnen. Das ist entschieden zu hoch. Als Fazit erklärt Lisa Wargalla: "Die Bebauung ist ein völlig unsinniges Vorhaben. In isolierter Lage, ohne ÖPNV-Anbindung, Kindergarten und Schule, eingekesselt von Deichen, Zäunen und Lärmschutzwall schafft man keine attraktive Bebauung, der Lärm verhindert die ersehnte Erholung, und das benachbarte Vogel- und Naturschutzgebiet wird gefährdet."
Die Eile ist weder notwendig noch begründet, denn die Änderung des Landschaftsprogramms kann frühestens im September im Landtag beschlossen werden. Außerdem gilt bis heute die Anmeldung als Vogelschutzgebiet, und die Bedarfsprüfung ist mangelhaft. Da bereits eine Klage bei der EU zum Vogelschutzgebiet eingereicht wurde, verzögert sich das Verfahren garantiert. Der Vorhabensträger muß solange warten, bis alle rechtlichen Schritte vollzogen sind.