Ausbildungsplatzmisere - handeln, statt lamentieren
Ausbildungsplatzmisere - handeln, statt lamentieren
"Der Streit darüber, wer Schuld an der Ausbildungsmisere ist, hilft den betroffenen Jugendlichen nicht weiter. Alle Beteiligten sollten sich lieber um konkrete Angebote für die jungen Frauen und Männer kümmern", fordert der grüne Fraktionssprecher Helmut Zachau anläßlich des öffentlich ausgetragenen Schwarzer-Peter-Spiels zwischen Handelskammer, DGB, SPD und CDU-Vertretern. "Der Bremer Senat hat außer Appellen in den letzten Jahren keinen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Ausbildungssituation geleistet." Zachau listet drei Versäumnisse der Landesregierung auf, die schnellstens behoben werden müssen: "Seit Jahren fehlt der rechtliche Rahmen für die Altenpflegeausbildung. Wenn die Voraussetzung dafür geschaffen ist, könnten in diesem Bereich viel mehr Lehrstellen angeboten werden. Die für neue Medien zuständige Berufsschule ist technisch nicht auf dem neuesten Stand, notwendige Neueinstellungen für entsprechend qualifizierte Lehrer lassen auf sich warten. Wirtschaftsförderungsmittel werden nicht genutzt, um die Ausbildung in neuen Berufen zu fördern."
Zachau bezeichnet es als "Schönrederei" der Handelskammer, wenn diese von einer erfreulichen Zwischenbilanz spreche. "Das Ausbildungsplatzangebot ist im Land Bremen nur wegen des Sofortprogramms der Bundesregierung besser geworden. Dadurch haben über 300 Jugendliche einen Ausbildungsplatz bekommen. Ohne die sogenannte Jump-Initiative gäbe es weniger Lehrstellen als vor einem Jahr. Die Bremer Kammern sollten endlich konkrete Vorschläge machen, wie sie ihrer Verpflichtung in Sachen Ausbildung gerecht werden wollen. Dann würde sich auch die Debatte über die Ausbildungsplatzabgabe erübrigen."