Auch Tamilen gedenken der 50 Jahre Menschenrechtserklärung
Auch Tamilen gedenken der 50 Jahre Menschenrechtserklärung
Aus Anlaß des 50. Jahrestages der Erklärung der Menschenrechte haben sich die tamilischen Gemeinden in Deutschland in die Büros von Bündnis 90/DIE GRÜNEN begeben, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen - so auch in das Büro der Bremer Bürgerschaftsfraktion.
Eine Sprecherin der 20köpfigen Delegation, der auch vier Kinder angehören, weist darauf hin, daß es sich um eine friedliche Aktion handelt, nicht um einen Hungerstreik. Die tamilischen Gemeinden senden über die Telefaxgeräte der Grünen einen Bittbrief an Bundesaußenminister Joschka Fischer und warten in den Büros so lange, bis sie eine Antwort erhalten.
Die tamilische Minderheit auf der Insel Sri Lanka fordert seit 1978 die Wiederherstellung eines eigenen Staates Tamil Eelam. Seit 1983 eskalieren die Auseinandersetzungen auf Sri Lanka mit folgenden Auswirkungen:
- Folterungen und "Verschwindenlassen" von Personen, die im Verdacht der Unterstützung des Widerstands stehen;
- 750.000 Flüchtlinge innerhalb des Landes, die aufgrund von Blockademaßnahmen der Regierung nur sehr unzureichend versorgt werden können;
- 500.000 Flüchtlinge, die das Land verließen;
- strikte Pressezensur verhindert weitestgehend eine unabhängige Information der Weltöffentlichkeit;
- seit 1987 Verhängung einer Wirtschaftsblockade und eines Fischereiverbots für die tamilischen Provinzen;
- im Zivilbereich wird versucht, Tamilen durch aggressive Siedlungspolitik in angestammten Gebieten zur Minderheit zu reduzieren;
- der Zugang zu Universitäten ist durch ein benachteiligendes Auswahlsystem erschwert.
Gegenwärtig leben die Menschen in Vanni, im Norden von Tamil Eela gelegen, ohne Medikamente und mit nur geringen Lebensmittelbeständen. Sie haben kein Dach über dem Kopf, kochen im Freien unter dem Regenschirm. Ein seit 75 Tagen dauernder Hungerstreik vor dem Rathaus von Vanni, an dem sich abwechselnd 200 Tamilen beteiligen, hatte bislang noch keine Verbesserung der Situation erwirkt.
Vor einer Woche hat die Armee Sri Lankas die Stadt Odisodan bombardiert, so daß 9.000 Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land wurden. Internationalen Hilfsorganisationen wie dem Rotem Kreuz wird der Zugang in diese Gebiete verwehrt. Allein noch die tamilische Organisation T.R.O. versucht international, mit Spendensammlungen zu helfen, doch es ist zuwenig.
Offiziell wird die Lage in Sri Lanka von Regierungsseite als normal dargestellt, jedoch werden nach Sri Lanka abgeschobene Flüchltinge in Lagern gefangengehalten und sind - trotz gegenteiliger Beteuerungen von offizieller Seite - bislang nicht freigelassen worden.
Weitere Informationen erhalten Sie unter der Internetadresse:http//www.humanrights.de.