Große Anfrage „Mehr Gesundheitsschutz und Prävention durch Drugchecking?“
Mit Hilfe des sog. Drugcheckings können Drogenkonsumierende auf dem Schwarzmarkt erworbene Drogen auf ihren Substanzgehalt analysieren lassen. Neben der Warnung vor giftigen Beimengungen ermöglicht die genaue Kenntnis der Dosierung und Wirkstoffzusammensetzung den Konsumentinnen und Konsumenten eine subjektive Risikoabschätzung. Die Grünen wollen nun u.a. vom Senat wissen, ob es Überlegungen im Senat gibt, Drugchecking-Konzepte zu entwickeln und umzusetzen und welche Positionen die Suchthilfe- und Drogenberatungsstellen in Bremen und Bremerhaven zum Thema Drugchecking vertreten. Zuständig ist der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Nima Pirooznia.
Die Große Anfrage vom 18. September 2018, Drucksache 19/1829 und die Antwort des Senats vom 27. November 2018, Drucksache 19/1937
In der Sitzung der Bürgerschaft Landtag vom 27. Februar 2019 wurde die Groß Anfrage debattiert.
"Ja, durch Drugchecking ist mehr Gesundheitsschutz und Prävention möglich!" So lautet das Fazit Nima Pirooznias aus der Antwort des Senats. Pirooznia wies im Landtag darauf hin, dass das Konzept des Drugcheckings mehr ist als die bloße Analyse von Drogen im Labor. Pirooznia: "Die Beratung im Rahmen des Drugcheckings sollte immer im Sinne einer allgemeinen Suchtberatung erfolgen, also auch über die grundsätzliche Gefährdung durch das Suchtmittel informieren, also über Aspekte wie die Gefährdung durch Abhängigkeit und schädliche Langzeitfolgen aufklären. Dabei muss eine Einbindung des Instruments des Drugchecking in das bestehende Suchthilfesystem erfolgen, so dass die Beratungsstelle nach Testung der Substanzen über aktuell sich im Umlauf befindliche Substanzen informieren kann. In diesem Sinne wäre das Drugchecking aus Sicht der Grünen-Fraktion ein wichtiger Baustein einer modernen Drogenpolitik, die nicht auf Kriminalisierung, sondern auf Prävention, Intervention und Wissensvermittlung setzt.