Große Anfrage „Guter Hoffnung – Geburtshilfe in Bremen verbessern“
Große Anfrage „Guter Hoffnung – Geburtshilfe in Bremen verbessern“
Die Zahl der Geburten durch Kaiserschnitt wächst, was allerdings nicht an einer Zunahme der Risiken liegt. Dabei haben Mütter und Kinder nach einer natürlichen Geburt weniger gesundheitliche Probleme als nach einem Kaiserschnitt. Die Ursachen liegen also woanders: unter anderem begründet in der Personalsituation im Krankenhaus, der besseren Planbarkeit des Eingriffs, aber auch in der mangelnden Ausbildung von Hebammen und FrauenärztInnen. Die von der gesundheitspolitischen Sprecherin Kirsten Kappert-Gonther entwickelte Große Anfrage nimmt die klinischen und außerklinischen Rahmenbedingungen der Geburtshilfe in den Blick mit dem Ziel, die natürlichen Geburten zu fördern. In der Sitzung der Bürgerschaft (Landtag) am 25. August 2016 wurde die Große Anfrage diskutiert.Kirsten Kappert-Gonther in der Aussprache über die Große Anfrage ihre Freude darüber aus, dass die Geburtenrate in Bremen steigt. Sie wies aber auch darauf hin, dass dies auch in der Schließung von Geburtsabteilungen in Krankenhäusern im niedersächsischen Umland begründet ist. Die Kreißsäle in Bremen platzen aus allen Nähten, es müssen drei bis vier neue gebaut werden. An den Kosten dafür muss sich Niedersachsen beteiligen, eine gemeinsame Krankenhausplanung steht dringend an. Zugleich wächst aber auch der Anteil der Kaiserschnittgeburten. Hier hebt Kappert-Gonther die hervorragende Arbeit des Bündnisses zur Förderung der natürlichen Geburt hervor, das in seiner Art bundesweit einzigartig ist. Hier haben sich Frauen- und KinderärztInnen, Hebammen, Krankenkassen und das Gesundheitsressort die Unterstützung von Frauen bei einer natürlichen Geburt zur Aufgabe gemacht. Mittlerweile geht die Kaiserschnittrate in Bremen wieder zurück.Kirsten Kappert-Gonther betonte in dem Zusammenhang auch die Bedeutung von Hebammen in der Geburtsbegleitung. Aber der Hebammenberuf ist bedroht, immer weniger junge Leute bewerben sich um einen Ausbildungsplatz. Ein Grund dafür sind die mächtig gestiegenen Prämien, die Hebammen für ihre Haftpflichtversicherung bezahlen müssen. Aber auch die fachlichen Anforderungen sind gestiegen. Deshalb fordert die Gesundheitspolitikerin, dringend mehr für die Ausbildung und Arbeitsbedingungen von Hebammen zu tun.Die Große Anfrage vom 21. April 2016, Drucksache 19/400, dazu die Antwort des Senats vom 28. Juni 2016, Drucksache 19/655