Antrag „Situation von Alleinerziehenden analysieren und verbessern“
Antrag „Situation von Alleinerziehenden analysieren und verbessern“
Alleinerziehende, das sind überwiegend Frauen, sind von einem erhöhten Armutsrisiko betroffen. Deshalb ist es erklärtes Ziel im rot-grünen Koalitionsvertrag, die Erwerbsquote, die Chancen auf existenzsichernde Arbeit und beruflichen Aufstieg von Frauen, insbesondere von Alleinerziehenden, zu erhöhen. Für eine existenzsichernde Arbeit wird zumeist eine Vollzeitstelle angestrebt, um das nötige Familieneinkommen zu verdienen. Um aber Berufstätigkeit und Kindererziehung unter einen Hut zu kriegen, gibt es Hürden wie ungeeignete Arbeitszeiten, unzureichende Kinderbetreuungsangebote oder zu niedrige Löhne. Obwohl für alle alleinerziehenden Frauen und Männer die Förderangebote der Jobcenter, der Agentur für Arbeit, des Europäischen Sozialfonds in Bremen und des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms zur Verfügung stehen, gibt es immer noch große Probleme, sie (wieder) in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Der rot-grüne Antrag, den der arbeitsmarktpolitische Sprecher Björn Fecker und die frauenpolitische Sprecherin Henrike Müller unterstützen, fordert des halb vom Senat eine Analyse der bestehenden arbeitsmarktpolitischen Angebote. Dabei sollen auch die Hürden für den Einstieg in Qualifizierung oder Beschäftigung und die Maßnahmen zur Beseitigung der Hürden dargestellt werden. Der Antrag wurde in der Landtagssitzung am 21. April 2016 beschlossen.Es bedarf nicht nur der Analyse der Maßnahmen, die offensichtlich nicht die Zielgruppe erreichen, so Björn Fecker in der Aussprache über den Antrag. Sondern sind mehr Teilzeit-Ausbildungen nötig, die auch mit kleinen Kindern zu stemmen sind und eine finanzielle Unterstützung, die auch während der Ausbildungsphase für die Familie reicht. Und nicht zuletzt muss sich auch die Arbeitskultur in Deutschland verändern, damit Eltern mitbestimmen können, wann sie arbeiten. Denn oft entscheidet viel mehr die Flexibilität als die Stundenzahl, ob Eltern bei einem Theaterstück an der Schule oder einem Elternabend in der Kita dabei sein können. Hier bedarf es auch einer besseren Abstimmung zwischen Arbeitsressort und Bildungsbehörde, damit eine Teilzeit-Auszubildende auch die passenden Zeiten in der Berufsschule bekommt. Dieses alles macht schon deutlich, dass die Arbeitsmarktpolitik diese Situation nicht allein wird lösen können. Das A und O ist aber eine funktionierende und flexible Kinderbetreuung im Land Bremen. Hier ist in den letzten Jahren sehr viel passiert. Die KiTa-Plätze wurden massiv ausgebaut und weitere Ganztagsschulen gegründet. Aber auch hier gilt es die bestehenden Angebote besser aufeinander abzustimmen.Der Antrag vom 15. März 2016, Drucksache 19/341