Antrag „Psychotherapeutische Versorgung für alle Bevölkerungsgruppen sicherstellen!“
Antrag „Psychotherapeutische Versorgung für alle Bevölkerungsgruppen sicherstellen!“
Viele Patientinnen und Patienten ohne ausreichende Deutschkenntnisse stehen vor dem Problem, in Bremen und Bremerhaven PsychotherapeutInnen zu finden, die eine Behandlung in der jeweiligen Erstsprache anbieten. SPD und Grüne fordern den Senat deshalb u.a. auf, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die entsprechenden sozialrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Ziel ist es, eine ausreichende Versorgung mit psychotherapeutischen Angeboten, die mehrsprachig und kultursensibel ausgerichtet sind, zu gewährleisten. Zuständig für die Grünen ist der gesundheitspolitische Sprecher Nima Pirooznia.
Der Antrag vom 22. August 2017, Drucksache 19/1201
In der Sitzung der Bürgerschaft Landtag am 21. Februar 2018 wurde der Antrag beschlossen. Im Landtag wies Nima Pirooznia darauf hin, dass im Bundesland Bremen rund 180 000 Menschen und damit knapp ein Drittel einen Migrationshintergrund haben. Durch den Zuzug von Geflüchteten in den letzten beiden Jahren habe sich der Bedarf an psychotherapeutischen Behandlungsangeboten, die mehrsprachig und kultursensibel ausgerichtet sind, noch deutlich erhöht. „Für eine Vielzahl von Menschen mit Migrationshintergrund ist der Weg in eine psychotherapeutische Behandlung besonders schwierig, weil ihrer Ansicht nach zum einen nur Menschen mit sehr schweren psychischen Problemen psychotherapeutische Angebote nutzen und zum anderen die sprachlichen Barrieren und kulturelle Hürden, beispielsweise Gefühle in anderen als hierzulande den allgemein bekannten Bildern auszudrücken, existieren. Um diese Bilder zu verstehen, bedarf es an Sprachen- und Kulturkompetenz in den psychotherapeutische Angeboten“, legte Nima Pirooznia dar und forderte die Schaffung der hierfür notwendigen bundesgesetzlichen Regelungen.